Ach wie gerne würde ich ausführlich vom zweiten Tag der Hochzeitsfestivitäten berichten. Es folgt ein deprimierender Blogeintrag.
Ich wachte des Morgens auf und habe nachts Besuch von Satan persönlich bekommen - und das im katholischen Polen. Sodbrennen aus der Hölle. Sonst eigentlich alles ganz gut. Ich gratulierte mir schon selber dazu, am vorigen Tag auf Bier verzichtet zu haben. Kein Kopp, alles gut. Wie gesagt bis auf dieses Sodbrennen, dass sich irgendwo in der Kategorie "Oberfläche der Sonne" eingeordnet hatte. Was macht der Mensch im Jahr 2015 also? Richtig, im Internet nach wirksamen Hausmitteln suchen.
Bei der Recherche wurde ich auch direkt auf begünstigende Faktoren für Sodbrennen hingewiesen. Viel fettiges Essen, Alkohol, eigenes Übergewicht, Säfte, spätes Essen - da waren sicher noch einige weitere Dinge dabei. Die eben erwähnten Säfte, sollten später noch eine Rolle spielen. Mein erster Versuch, die Hölle aus meinen Körper zu kriegen waren Mandeln. Also habe ich eine halbe Packung von den Dingern gekaut. Keine großartige Veränderung. Frust. Naja, vielleicht nicht sooooo schlecht, wenn ich keinen großen Appetit mehr haben sollte, habe ich doch am Vortag genug gegessen um den Hunger in der dritten Welt zu stoppen.
Es folgten eine mir nicht bekannte Pille (und das als jemand der quasi nie Medikamente nimmt, weil sich fast alles irgendwie aushalten lässt). Abschließend gab es noch den Versuch mit Weißbrot Luzifer zum gehen zu überreden. Anschließend ging es in die Kirche. Nein, ich bin nicht so verzweifelt gewesen jetzt einen Exorzismus zu versuchen - der Kirchgang war Teil der Zeremonie des zweiten Tages der Hochzeit. Ich stellte einmal mehr fest wie unglaublich unbequem Kirchenbänke sind. Der Beelzebub, der Übernacht bei mir eingezogen war, mochte das Haus Gottes auch kein bisschen und sorgte dafür, dass mir plötzlich übel wurde. Also schnell raus an die frische Luft. Da aber nichts weiter. Auch die anschließende Autofahrt stellte kein Problem dar - ich konnte sogar etwas schlafen.
Im Festsaal warteten schon die Angestellten mit Nudelsuppe auf uns. Da ich bis dahin nur die Mandeln, sowie ein Stück Brot gegessen hatte, klang das gut. Doch noch bevor die Suppenbottiche es auf den Tisch schafften war da wieder diese Übelkeit. Also nichts wie raus. Kurz durchatmen, hinsetzen und gut. Ich ärgerte mich, da ich sicher war keinen Kater zu haben. Das fühlt sich einfach anders an - aber wem soll ich das sagen...nach all dem Wodka? Ach egal - wieder rein und Suppe schaufeln. Ich liebe Nudelsuppe. Als dann aber der liebliche Duft von Braten durch den Saal strömte und die Klöße auf den Tisch kamen, wurde es wieder Zeit nach draußen zu gehen. Zum Glück standen draußen sehr bequeme Sessel und diese sollte ich dann auch bis zum Abend kaum noch verlassen.
Irgendwann fiel mir ein, dass in der Vorhalle des Gebäudes richtig große Couch...Couche...Couchen...Couchs? SOFAS, DA STANDEN SOFAS.
Draußen wurde es einfach ziemlich warm und die kühle Halle schien ein guter Ort zu sein. Einige Kinder hatten allerdings auch viel Spaß an diesem Raum und da ich versuchte ein Nickerchen zu machen, beschloss ich wieder nach draußen zu gehen. Leider waren da alle bequemen Sitzmöglichkeiten mittlerweile besetzt. Ich entschied mich für eine etwas abgelegene Bank. Auf der saß ich auch ziemlich genau 3,76 Sekunden. Den Rest erspare ich dem geneigten Leser - die Überschrift dieses Eintrages könnte den Neugierigen aber ein wenig Erleuchtung verschaffen.
Ich verbrachte in der Folge die Zeit wieder auf den bequemen Gartensesseln die zwischenzeitlich wieder frei wurden. Da schlief ich eine ganze Zeit und zwischen den ganzen Schläfen, philosophierten wir, warum es mir so übel geht. Säfte! Ich habe den gesamten Tag zuvor nur Apfel- oder Traubensaft getrunken. So zwischendurch und zum nachspülen vom Wodka. Bestimmt 2 oder 2,5 Liter. Da gärte wohl etwas in mir. Verdammt! Warum nicht einfach ein Kater?
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