Donnerstag, 16. Juli 2015

Der Läjwe brillt noch nicht

Keine Fotos heute. Wird aber zu verkraften sein. Heute ging es "früh" aus den Federn, für einen kleinen Abstecher nach Oppeln, wie man vor dem zweiten Weltkrieg sagte. Ich möchte an dieser Stelle darauf hinweisen, dass es jetzt etwas "privater" wird.

Vor der Abfahrt nach Opole, wie es heute heißt, rief die Keramik nach mir. Der Besuch jener, stellte sich als deprimierender heraus als so manche Niederlage von Borussia Dortmund in der abgeschlossenen Saison. Wenn man es rein wissenschaftlich sieht, war das Ergebnis in etwa so flüssig wie es sonst nur das Element ist, welches unseren Erdball zum Großteil bedeckt. Genug der Details. Vielleicht war es einfach nur ein letztes Nachbeben, ein letzter Rest.

In Opole angekommen, besuchten wir zunächst - Achtung hier wird es richtig spektakulär - einen Supermarkt. Allerdings in so einem Mini-Einkaufszentrum. Ich empfinde Supermärkte in Polen ja tatsächlich als Highlight, weil man da einfach allerhand tolle Dinge entdeckt. Eine meiner absoluten Top-Entdeckungen war ein großer Getränkekühlschrank, wie sie halt so üblich sind in Geschäften - jedoch komplett gefüllt mit Wodka-Pullen. Die tun alles für ihren Ruf.
Nach einer Zeit beim besagten Einzelhändler überkam mich plötzlich das Gefühl mich nach der Ordnung im gefliesten Bereich zu schauen. Allerdings glaubte ich, den Gang an die Kasse noch locker wegstecken zu können.

Dem war auch so. Glücklicherweise war in direkter Nähe das Kundenklo also nichts wie hin. Aber was war das? Zwei Putzfrauen, von denen eine ein Schild an der Tür anbrachte, verschwanden samt Putzwagen auf dem Männerklo. Es sollte sich herausstellen, dass das Schild auf die temporäre Sperrung zwecks Reinigungsmaßnahme hinwies. Jetzt war es bei mir glücklicherweise immer noch nicht akut. Ich freute mich darüber, gleich einen frisch gereinigten Schacht vorzufinden. Die Freude wich mit der Zeit, als sich mein Zustand doch zuspitzte. Ich dachte über die Alternative Behindertenklo nach, ein älterer Herr auch. Tür zu. Für den Mann nicht ganz so problematisch: dann halt auf's Frauen-WC. Das brachte ich dann nicht übers Herz. Weiter warten.

Endlich, waren die scheinbar gewissenhaften Reinigungskräfte fertig. Scheinbar gewissenhaft? Nein, definitiv! Jetzt blieben sie nämlich samt Wagen in der Tür stehen und warteten darauf, dass der Boden trocknet. Manchmal kommt halt alles zusammen, aber auch diese Wartezeit konnte ich irgendwie überstehen. Irgendwann gab es grünes Licht, also Vollgas rein in die frisch geputzte Stube. Erste Kabine...kein Papier! Zweite Kabine...kein Papier! Dritte und letzte Kabine...ab zurück in den Supermarkt, Scheißpapier kaufen! Und dann lief's eigentlich (was heißt "eigentlich"?!) ganz flüssig.

Die komischen Hefe-Pillen aus der Apotheke im gleichen Einkaufszentrum scheinen aber erstmal weitere Fluten aufzuhalten. Viel mehr Highlights gibt es eigentlich auch nicht zu berichten. Ah, doch...ich hab mir ein "Lion" gekauft - diesen Schokoriegel. Für mich heißt der jetzt aber aus gegebenen Anlass "Läjwe".

Gegen Abend wurde dann gegrillt. Was nach einem Traum für mich klingt, entwickelte sich so, dass ich Druck in der Magengegend habe und somit eine einzige Wurst gegessen habe. Es ist zum Mäusemelken, Freunde! Gerade wurde noch zur Verzweiflungstat gegriffen: Jägermeister. Ich werde schon zur Diva und zicke herum - es tut mir alles so leid!

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