Sonntag, 19. Juli 2015

Polen 2015 - the final chapter

Hiermit danke ich den treuen Lesern meiner wilden, oberschlesischen Abenteuer. Ich gehe davon aus, dass am Rückflugtag (auch wenn der Flieger erst nachmittags geht) nichts spektakuläres mehr passiert.

Der heutige Tag wurde weniger auf dem Bauernhof verbracht und (Überraschung) mehr außerhalb. Nach dem Mittagessen ging es zunächst auf nach Oppeln. Eigentlich wollten wir zunächst nur ein Eis essen, aber wenn man schon über 40km durch die Geschichte gurkt, kann man ja auch ins Kino? Nicht, dass das Wetter nicht schön gewesen wäre aber eben auch wieder schwül, sodass ein klimatisierter Kinosaal eine gute Alternative versprach. Jetzt hätte ich eigentlich dennoch mein Veto einlegen müssen (Sprachbarriere) aber in Polen werden fast alle Filme in den Varianten synchronisiert (und da dann nochmal aufgeteilt in ein Sprecher liest alle Dialoge emotionslos vor und richtig synchronisiert wie wir es kennen) oder aber in O-Ton mit polnischen Untertiteln angeboten. Und somit konnte ich "Ant-Man" im englischen Orginal genießen. Günstig war es auch noch. Okay, den Eintritt gabs vom Hochzeitspaar der letzten Woche geschenkt. Aber für zwei Liter Pepsi und zwei überdimensionale Packungen Popcorn umgerechnet 10€ zu zahlen ist wirklich im Rahmen, wenn ich an "unsere" Preise denke.

Im Anschluss ging es noch für einen kurzen Spaziergang mit Bier an einen Badesee. Dort schloss sich dann noch ein Restaurant-Besuch an. Viermal Pommes wollten wir und wir bekamen einen riesigen Teller Pommes in die Mitte des Tisches gestellt - und vier Gabeln.
Auch hier nochmal der polnischen Braukunst frönen und ab zum nächsten Stop - einem Stadtfest.

Dieses fand in "Guttentag" statt oder in polnisch (Moment, muss eben googeln) "Dobrodzień". Ein kleines Örtchen und letztlich muss man sagen, dass das scheinbar mehrtägige Stadtfest nur aus einer ziemlich großen Bühne, einem Festzelt, zwei Fress- und Bierbuden und einem Feuerwehrauto besteht. Drumherum gab es dann noch ein paar desolate Straßen, die aber kaum zur Deko gehören werden. Ich hänge ein Foto einer exemplarischen Straße an. Da ist zwar ein Baustellen-Schild, das halte ich allerdings für überaus fraglich. Ich kann mir vorstellen, dass die Schilder für "Straßenschäden" einfach aus waren. Wir beschlossen uns in der Nähe einer großen Kirche, in einem Biergarten zu einem leckeren Gerstensaft niederzulassen.

Tja, viel mehr zu berichten gibt es eigentlich auch nicht. Nach mehreren Nächten auf einer Schlafcouch freue ich mich doch langsam auf mein Bett. Schade, dass ich kulinarisch diesmal nicht so zuschlagen konnte, wie erwartet. Bis dann, Kurwa!

Partysystematik

Partys scheinen in Polen ein eigenes System zu haben. Gestern ging es, wie angekündigt, zur örtlichen Feuerwehr um da den 18. Geburtstag einer der "Bauernhoftöchter" nach zu feiern. Zum Gebäude der Feuerwehr: das ist ein großer Partysaal mit angeschlossener Küche und Toilettenbereich. Neben dem Eingang ist eine Garage integriert in der der Einsatzwagen steht. Im Partysaal gab es zwei Tischreihen und die Plätze waren dort so gedeckt, wie ich es schon durch die beiden Hochzeitstage kannte: Teller, Messer & Gabel sowie Pinnchen.

Gebuchter Jongleur an den Plattentellern war DJ Ricardo (ich vermute DJ Richard bzw. Ryszard - danke Google). Dieser machte gleich am Anfang, nachdem alle ihre Plätze eingenommen haben, Nägel mit Köpfen und redete in einem Tempo, das ihn als polnischen Scatman John oder Busta Rhymes qualifizierte. Jedenfalls fühlten sich praktisch alle direkt angesprochen die Tanzfläche zu stürmen. Undenkbar bei uns. Und eine weitere Gemeinsamkeit mit der Hochzeit fiel auf: wurde dort "Hochzeit" gerufen ging ja bekanntlich das Gejubel, Geschrei und Gekreische los - hier wurde für die gleiche Reaktion "Achtzehnter" gerufen. Irgendwie cool - richtig schön stumpf.

Die nächste Gemeinsamkeit der Festivitäten: Unmengen an Fressalien! Wieder mehrere Gänge über den gesamten Abend verteilt. Ich habe locker soviel gefressen wie die gesamte Woche addiert. Temperaturtechnisch war der Abend absolut tropisch. Unglaublich heiß und drückend schwül. Gegen 20:30 kam dann folgerichtig ein großes Gewitter herangezogen. Und was habe ich schon letztes Jahr gelernt? Richtig! Alles raus aus den Steckdosen! Natürlich inkl. dem kompletten DJ Equipment samt Scheinwerfern usw. ➡ halbe Stunde Partypause! Gut, dass es gerade wieder etwas zu essen gab...

Nach dem Gewitter war DJ Ricardo aber wieder nicht zu halten. Unter anderem gab es den ewigen David Hasselhoff Klassiker in einer polnischen Techno-Cover-Version: "Abi luki fo fridomm"
Jetzt war auch der fette Deutsche auf der Tanzfläche. Man muss es einfach lieben, wenn Polen englisch sprechen oder singen. Mein Englisch ist meilenweit davon entfernt akzentfrei zu sein, aber die hiesige Variante ist einfach weltklasse. Wobei ich ja auch die polnisch/schlesische Wortfärbung im Deutschen mag (Läjwe, Äjsel, Kichä usw.).
Auch sind die Schlesier hier absolut wilde Tänzer. Würde ich bei diesem Wodka-Konsum auch nur ansatzweise die Anzahl an Drehungen auf das Parkett legen, würde ich als menschlicher Rasensprenger enden. Wäre für alle nicht so schön, also blieb ich beim hart erlernten Discofox-Grundschritt. Stock im Arsch inklusive, denn ich bin bekanntlich so leichtfüßig wie die computeranimierten Hauptdarsteller aus "Jurassic World".

Heute steht dann der vorerst letzte komplette Tag hier an, bevor uns morgen Nachmittag Kappitann Krzysztof Krzysztofski im Bulgaren-Bomber zurück in den Pott fliegt.

Freitag, 17. Juli 2015

Champignons Lig

Die gute Nachricht vorweg: bis auf das Frühstück habe ich heute wieder relativ normal gegessen. Außerdem habe ich Unmengen an Wasser gesoffen, was aber den schwül-warmen Temperaturen von 30+Grad geschuldet war. Heute Morgen ging es auf den Wochenmarkt nach Olesno (oder wie die gestrigen sagen würden: Rosenberg). Auf so einem Markt sieht man eigentlich erst wie günstig man als Mitteleuropäer in Polen einkaufen kann. Zwar sind die meisten Dinge im Einzelhandel auch verhältnismäßig günstig, aber eben nicht so eklatant. Zumal man im Auge behalten muss, dass der Durchschnittsverdienst deutlich niedriger als bei uns ist. Leicht ist der Lebensunterhalt hier sicher nicht für jeden zu bestreiten.

Dennoch habe ich auf dem Markt nichts erworben. Dafür aber in der Stadt selber, nichts allerdings, das hier der Rede wert wäre. Nur mein Läjwe - den hab ich heute auch gegessen, das sollte ich wohl erwähnen. Da es heute Fisch zum Mittag gab (vgl. katholisches Polen), und ich Fisch - egal wie mein gesundheitlicher Zustand ist - eher meide, habe ich mich nach adäquaten Ersatz umgeschaut - hier aber mit dem Hintergedanken des lädierten Magens. Ich entschloss mich für Nudeln und eine Bolognesesoße (ohne Fleisch?!?) aus dem Glas. Kein kulinarisches Highlight aber ich habe es bis jetzt, Stand spät-Abends gut vertragen.

Am späten Nachmittag stand dann ein großes Spiel im Dorfstadion an. Selbst der Platzwart hat sich nicht lumpen lassen und den Rasen in absoluten Wimbledon-Zustand gebracht. Äh, also er war gemäht. Augenscheinlich mit einem Traktor, was zum Glück nur für wenige tiefe Furchen sorgte, die kaum für Verletzungsgefahr sorgten...
Es war jedenfalls alles bereit für einen großen Fußballabend. Ich werde nicht länger drumherumreden: die Bauernhof-Auswahl gewann in einem umkämpften und spannenden Spiel gegen die Dorfjugend mit "keine Ahnung, nicht mitgezählt - scheißegal, wir haben auf jeden Fall gewonnen!"
Ganz wichtiger Spieler für die Bauernhof-Auswahl war dabei ihr ausländischer Starspieler, der fette Neven Subotic, der drei Tore beisteuern konnte.

Das Spiel musste allerdings aus mehreren Gründen gleich mehrfach unterbrochen werden. Mal wurde eine Kuh direkt hinter dem Feld in ihren Stall getrieben, dann bekam ein Spieler der Dorfjugend eine Mücke direkt ins Auge und irgendwann verschluckte sich der Torhüter des gleichen Teams an einer Fliege. Die Unterbrechungen aufgrund von Bällen die weit ins Haferfeld oder aber auf das benachbarte Grundstück flogen sind nicht erwähnenswert (hab ich jetzt trotzdem, ich Teufelskerl).

Zum Abschluss gab es diesmal kein Bier für mich - will meinen Magen nicht direkt provozieren. Stattdessen gibt es gerade einen hochwertigen Iso-Drink, den ich hier in einer Getränkeabteilung aufstöbern konnte. Gleich geht's auf ins Bett und vielleicht kann ich die Feierlichkeiten zum 18. Geburtstag einer der Bauernhof-Töchter, morgen im Gebäude der Dorffeuerwehr genießen.

Donnerstag, 16. Juli 2015

Der Läjwe brillt noch nicht

Keine Fotos heute. Wird aber zu verkraften sein. Heute ging es "früh" aus den Federn, für einen kleinen Abstecher nach Oppeln, wie man vor dem zweiten Weltkrieg sagte. Ich möchte an dieser Stelle darauf hinweisen, dass es jetzt etwas "privater" wird.

Vor der Abfahrt nach Opole, wie es heute heißt, rief die Keramik nach mir. Der Besuch jener, stellte sich als deprimierender heraus als so manche Niederlage von Borussia Dortmund in der abgeschlossenen Saison. Wenn man es rein wissenschaftlich sieht, war das Ergebnis in etwa so flüssig wie es sonst nur das Element ist, welches unseren Erdball zum Großteil bedeckt. Genug der Details. Vielleicht war es einfach nur ein letztes Nachbeben, ein letzter Rest.

In Opole angekommen, besuchten wir zunächst - Achtung hier wird es richtig spektakulär - einen Supermarkt. Allerdings in so einem Mini-Einkaufszentrum. Ich empfinde Supermärkte in Polen ja tatsächlich als Highlight, weil man da einfach allerhand tolle Dinge entdeckt. Eine meiner absoluten Top-Entdeckungen war ein großer Getränkekühlschrank, wie sie halt so üblich sind in Geschäften - jedoch komplett gefüllt mit Wodka-Pullen. Die tun alles für ihren Ruf.
Nach einer Zeit beim besagten Einzelhändler überkam mich plötzlich das Gefühl mich nach der Ordnung im gefliesten Bereich zu schauen. Allerdings glaubte ich, den Gang an die Kasse noch locker wegstecken zu können.

Dem war auch so. Glücklicherweise war in direkter Nähe das Kundenklo also nichts wie hin. Aber was war das? Zwei Putzfrauen, von denen eine ein Schild an der Tür anbrachte, verschwanden samt Putzwagen auf dem Männerklo. Es sollte sich herausstellen, dass das Schild auf die temporäre Sperrung zwecks Reinigungsmaßnahme hinwies. Jetzt war es bei mir glücklicherweise immer noch nicht akut. Ich freute mich darüber, gleich einen frisch gereinigten Schacht vorzufinden. Die Freude wich mit der Zeit, als sich mein Zustand doch zuspitzte. Ich dachte über die Alternative Behindertenklo nach, ein älterer Herr auch. Tür zu. Für den Mann nicht ganz so problematisch: dann halt auf's Frauen-WC. Das brachte ich dann nicht übers Herz. Weiter warten.

Endlich, waren die scheinbar gewissenhaften Reinigungskräfte fertig. Scheinbar gewissenhaft? Nein, definitiv! Jetzt blieben sie nämlich samt Wagen in der Tür stehen und warteten darauf, dass der Boden trocknet. Manchmal kommt halt alles zusammen, aber auch diese Wartezeit konnte ich irgendwie überstehen. Irgendwann gab es grünes Licht, also Vollgas rein in die frisch geputzte Stube. Erste Kabine...kein Papier! Zweite Kabine...kein Papier! Dritte und letzte Kabine...ab zurück in den Supermarkt, Scheißpapier kaufen! Und dann lief's eigentlich (was heißt "eigentlich"?!) ganz flüssig.

Die komischen Hefe-Pillen aus der Apotheke im gleichen Einkaufszentrum scheinen aber erstmal weitere Fluten aufzuhalten. Viel mehr Highlights gibt es eigentlich auch nicht zu berichten. Ah, doch...ich hab mir ein "Lion" gekauft - diesen Schokoriegel. Für mich heißt der jetzt aber aus gegebenen Anlass "Läjwe".

Gegen Abend wurde dann gegrillt. Was nach einem Traum für mich klingt, entwickelte sich so, dass ich Druck in der Magengegend habe und somit eine einzige Wurst gegessen habe. Es ist zum Mäusemelken, Freunde! Gerade wurde noch zur Verzweiflungstat gegriffen: Jägermeister. Ich werde schon zur Diva und zicke herum - es tut mir alles so leid!

Mittwoch, 15. Juli 2015

Die Rückkehr des alten Ich

Gestern Abend lag ich mit gluckernden Magen im Bett und verzweifelte an meiner Situation. Ich nahm mir vor, heute wirklich gar nichts zu mir zu nehmen, das auch nur im entferntesten zum Problem werden könnte. Zum Frühstück verzichtete ich dann auf den Kaffee und aß auch nur ein Körnerbrötchen. Anschließend verzog ich mich auf den Hof um ein bisschen zu lesen (keine Sorge, ich bin kein vollkommen anderer Mensch geworden und habe ein Buch in die Hand genommen - nein, der Zeitschriftenhandel hat kurz vor dem Abflug gut an mir verdient). Diese idyllische Idee wurde mir durch Gewittertierchen oder wie die Arschlöcher heißen versaut. Meine Fresse - MILLARDEN!

Zum Glück stand ein kurzer Vormittagsausflug an einen Badesee an. Baden war da zwar nicht geplant, aber einfach mal was anderes sehen. Leider herrschte total tote Hose. Kein Mensch war da. Passend dazu ein Flugzeug, mitten im See. Einfach so...ein altes ausrangiertes Flugzeug. Dieses Land produziert einfach immer neue Fragezeichen für mich. Auf dem Rückweg, machten wir Halt in einem kleinen, Supermarkt mit dem Namen "Dino". Die Auswahl an einfach allem was ich mag - und das auf so kleinen Raum - ließ mich beschließen, dass ich jetzt einfach wieder losfressen werde. Soll mein Magen das mit jemand anders klären! Es folgte ein weiterer Stop an einer Eisdiele. Ein großes Softeis. Soft - das sagt schon, dass das nichts schlimmes für einen angeschlagenen Magen sein kann.

Ich nehme es vorweg: ich habe heute keine weiteren Magenbeschwerden gehabt. Ich bin zurück!

Am frühen Abend ging es in den Wald zu dem Häuschen, zu dem es auch letztes Jahr zweimal ging (einmal auf dem Traktor und einmal mit dem Motorroller). Diesmal standen hochwertige Mountainbikes zu Verfügung. Keine Gänge, Sattel schön tief, Rücktrittbremse und Stadt-Profil. Sauber, so durchs Kornfeld und anschließend in den Wald nachdem es die letzten Tage immer wieder mal geregnet hat. Dazu kam der Weg mir einfach elendig weit vor. Es hängt ein Bild an, das zeigt wieviel Feld vor dem Wald kommt - undzwar das was "entfernter" aussieht (und ist) als der Wald "vorne". Etwa noch einmal soviel Distanz musste dann durch den Wald selber zurückgelegt werden. Ich bin nicht wenige Male richtig schön weggerutscht.

Wieder hier angekommen habe ich gefühlt ein dreiviertel-Brot allein gegessen. Volles Programm mit all den fantastischen schlesischen Wurstspezialitäten, die man sich wünschen kann. Ich wiederhole mich gern: I'm back!

Dienstag, 14. Juli 2015

Erstens kommt es anders...

Es ist langsam einfach nicht mehr lustig. Ein riesiges Feuerwerk der Kalorien und der absoluten Maßlosigkeit habe ich wochen-, ach monatelang erwartet. Und jetzt? Eine Magenverstimmung die einfach nicht vergehen will. Heute morgen gab es einen ähnlichen carnivoren Teller wie gestern. Alles schien perfekt zu starten. Den gesamten Morgen keine Anzeichen für irgendwelche Beschwerden. Um 11:00 habe ich mich dann auch zu einem Bier (mit Himbeersirup) hinreißen lassen. Wunderherrlich! Um ca. 14 Uhr war der Mittagstisch reichlich gedeckt. Ein feiner Duft und es sah auch noch appetitlich aus.

Plötzlich, ein Gluckern in der Magengegend. Unwohlsein. Appetitlosigkeit. Was zur Hölle? Schon wieder? Wie sehr habe ich meinen Magen am Samstag zerstört? Von Geburtstagsfeierlichkeiten war bis dahin allerdings auch keine Spur, sodass ich mit ein wenig Füße hochlegen, erfolgreich gegen das unangenehme Gefühl ankämpfen konnte. Um 17.00 Uhr dann der nächste (vermutlich extrem kluge) Magentest: das nächste Bier. Das Abendessen bestand in der Konsequenz dann nur aus fünf Scheiben trockenen Brot.

Man muss sagen, dass das polnische Brot wirklich verdammt gut ist und auch ohne Butter oder sonstigen Belag einfach gut schmeckt - aber es gab nunmal ausreichend Belag und andere Möglichkeiten das Abendessen zu gestalten. Ich bin nah an der Verzweiflung, wenn das nicht bald aufhört! Davon ab wird mir alle 7 Minuten ein Bier oder Schnaps angeboten und extrem schockiert und traurig geguckt, wenn ich ablehne. Ich befürchte langsam, der schlechteste Gast aller Zeiten zu sein.

Aber es gibt hier zumindest Fledermäuse! Die fliegen zwar immer nur im Kreis und machen auch sonst nichts spannendes aber warum sollten sie auch? Ich saß heute Abend bestimmt 2,5 Stunden auf dem Hof draußen und habe die Ruhe genossen (der Geburtstag wurde zu einem kleinen Familiending - Samstag startet das richtige Massaker). Während meiner Zeit draußen, sind (ungelogen!) 4 Autos vorbeigefahren. An einer "Hauptstraße". Der einzigen "Straße" weit und breit.

Ich hoffe bald wieder mehr berichten zu können. Viel mehr hoffe ich aber endlich wieder ich selbst zu sein was die Aufnahme von Nahrungsmitteln angeht...

Montag, 13. Juli 2015

Fleisch, Scheißhäuser, Fußball und Bier

Nach dem gestrigen Reinfall war ich froh, dass zwölf oder dreizehn Stunden Schlaf bewirkten, dass jegliche Übelkeit tatsächlich von mir gewichen ist. Ein leichtes Unwohlsein kann ich aber nicht verneinen. Der Tag startete jedoch generell erstmal gut. Ich habe mir erlaubt den Fleisch- und Wurstteller, der heute zum Frühstück präsentiert wurde zu fotografieren - Bild hängt an. Nicht, dass diese Auswahl hier etwas besonderes wäre aber es ist für mich einfach wunderschön. Es wurde also wieder Zeit zu essen. Moderat, möchte ich sagen - ich traute meinem Magen noch nicht so viel zu. Die endgültige Bestätigung, dass das gestern kein Kater gewesen sein kann - für gewöhnlich fresse ich in so einer Situation mehr als Vera von RTL im gleichen Zeitraum.

Nach dem Mittag machten wir einen kleinen Ausflug in ein nahegelegenes Städtchen. Nahegelegen ist gut - gefühlt führte diese Fahrt durch Waldstücke von der Größe Australiens. Unfassbar. In dem besagten Städtchen gab es jetzt eigentlich nichts spektakuläres, das es wert wäre darüber zu berichten. Da ich aber immer persönliche Highlights brauche, ist der eine oder andere vielleicht über das Wörtchen "eigentlich" gestolpert. In Polen ist man einen Schritt weiter was die öffentlichen Toiletten angeht. Vielleicht ist es der Mangel an afrikanischen Einwanderern, der die Betreiber dazu zwingt, Türschlösser anzubringen, welche sich nur durch den Einwurf von einem Zloty öffnen lassen. Warte mal, das war irgendwie rassistisch. Ich entschuldige mich vielmals. Ein Bild der Toilettentechnik hängt trotzdem an.

Wieder auf unserem Bauernhof angekommen, wartete nicht nur das Mittagessen (Reste von der Hochzeit - und immer noch richtig gut). Nach der - abermals vorsichtigen und moderaten - Einnahme der Mahlzeit, ging es auf den dorfeigenen Bolzplatz. Die Rasenmäher haben gerade keine Saison, ich hatte mich aber dennoch ordnungsmäß in meine schwarz-gelbe Kluft geworfen um der Dorfjugend zu zeigen, wo der Frosch die Locken hat. Dem einen oder anderen Leser dürfte bekannt sein, dass ich ein absolut talentfreier Artist am Ball bin, dem dieser Sport aber trotz allem riesigen Spaß bereitet. Glücklicherweise bewiesen auch die Einheimischen, dass sie Ballgefühl weder auf deutsch schreiben könnten, noch jenes haben. Mir gelangen so unglaublich viele Beinschüsse, dass ich mich selber irgendwann schämte. Nach etwa einer Stunde beendeten wir dieses Festival - bei dem ich zu allem Überfluss auch der einzige mit Bartwuchs war - dann wieder, verabredeten aber, es diese Woche nochmal zu wiederholen.

Es folgte der Rückweg durch das gesamte Dorf. Ich habe ja bereits letztes Jahr angedeutet, dass es hier keinen Bürgersteig gibt. Streng genommen gibt es ja eigentlich nichtmal etwas, das die Bezeichnung "Straße" über eine längere Strecke verdient. Ich habe auch festgestellt, dass Verkehrsregeln in Polen quasi nicht existent sind. Zwar bremsen die einheimischen wenn sie einen Blitzer sehen aber sonst wird hier die Straßen runtergeknallt, dass man sich fragt, warum es keine polnischen Formel 1 Weltmeister gibt. Eigentlich wird sich hier sonst wirklich an gar nichts gehalten. Geschlossene Ortschaft? Menschen auf der Straße? Da kann man immer noch vorsichtig mit 84 km/h lang fahren. Ah, schon wieder voreilig gewesen...an das Tagfahrlicht-Gebot halten sich fast alle. Wahrscheinlich gibt es das auch aus dem Grund, dass alles andere egal ist und so die Gefahr zumindest etwas besser zu sehen ist.

Soooo nachdem der Nürburgring dann zu Fuß begangen wurde und der Zieleinlauf ohne Personenschäden am Bauernhof vollbracht wurde, gab es zur Belohnung ein Bier. Natürlich mussten die "Fußballschuhe" (ich besitze keine weißen Stoffschuhe mehr) nun den bequemen Latschen weichen. Auch hier sei nochmals auf den Anhang verwiesen. Das Bier war auch total unbedacht. Wenn du nach dem Fußballspielen einen Gerstensaft angeboten kriegst, stellst du ja keine Fragen. Dass mein Magen den ganzen Tag locker verpackt hat, tat sein übriges. Glücklicherweise gab es jetzt keinen katastrophalen Rückfall in gestrige Muster, aber ein leichtes Sodbrennen machte sich abermals bemerkbar.

Es gluckert ein bisschen aber ich glaube ich bin bereit für morgen, den 18. Geburtstag der jüngsten Tochter unserer Gastfamilie. Was soll schon passieren?!

Was macht die Nudelsuppe auf dem Rasen?

Ach wie gerne würde ich ausführlich vom zweiten Tag der Hochzeitsfestivitäten berichten. Es folgt ein deprimierender Blogeintrag.

Ich wachte des Morgens auf und habe nachts Besuch von Satan persönlich bekommen - und das im katholischen Polen. Sodbrennen aus der Hölle. Sonst eigentlich alles ganz gut. Ich gratulierte mir schon selber dazu, am vorigen Tag auf Bier verzichtet zu haben. Kein Kopp, alles gut. Wie gesagt bis auf dieses Sodbrennen, dass sich irgendwo in der Kategorie "Oberfläche der Sonne" eingeordnet hatte. Was macht der Mensch im Jahr 2015 also? Richtig, im Internet nach wirksamen Hausmitteln suchen.

Bei der Recherche wurde ich auch direkt auf begünstigende Faktoren für Sodbrennen hingewiesen. Viel fettiges Essen, Alkohol, eigenes Übergewicht, Säfte, spätes Essen - da waren sicher noch einige weitere Dinge dabei. Die eben erwähnten Säfte, sollten später noch eine Rolle spielen. Mein erster Versuch, die Hölle aus meinen Körper zu kriegen waren Mandeln. Also habe ich eine halbe Packung von den Dingern gekaut. Keine großartige Veränderung. Frust. Naja, vielleicht nicht sooooo schlecht, wenn ich keinen großen Appetit mehr haben sollte, habe ich doch am Vortag genug gegessen um den Hunger in der dritten Welt zu stoppen.

Es folgten eine mir nicht bekannte Pille (und das als jemand der quasi nie Medikamente nimmt, weil sich fast alles irgendwie aushalten lässt). Abschließend gab es noch den Versuch mit Weißbrot Luzifer zum gehen zu überreden. Anschließend ging es in die Kirche. Nein, ich bin nicht so verzweifelt gewesen jetzt einen Exorzismus zu versuchen - der Kirchgang war Teil der Zeremonie des zweiten Tages der Hochzeit. Ich stellte einmal mehr fest wie unglaublich unbequem Kirchenbänke sind. Der Beelzebub, der Übernacht bei mir eingezogen war, mochte das Haus Gottes auch kein bisschen und sorgte dafür, dass mir plötzlich übel wurde. Also schnell raus an die frische Luft. Da aber nichts weiter. Auch die anschließende Autofahrt stellte kein Problem dar - ich konnte sogar etwas schlafen.

Im Festsaal warteten schon die Angestellten mit Nudelsuppe auf uns. Da ich bis dahin nur die Mandeln, sowie ein Stück Brot gegessen hatte, klang das gut. Doch noch bevor die Suppenbottiche es auf den Tisch schafften war da wieder diese Übelkeit. Also nichts wie raus. Kurz durchatmen, hinsetzen und gut. Ich ärgerte mich, da ich sicher war keinen Kater zu haben. Das fühlt sich einfach anders an - aber wem soll ich das sagen...nach all dem Wodka? Ach egal - wieder rein und Suppe schaufeln. Ich liebe Nudelsuppe. Als dann aber der liebliche Duft von Braten durch den Saal strömte und die Klöße auf den Tisch kamen, wurde es wieder Zeit nach draußen zu gehen. Zum Glück standen draußen sehr bequeme Sessel und diese sollte ich dann auch bis zum Abend kaum noch verlassen.

Irgendwann fiel mir ein, dass in der Vorhalle des Gebäudes richtig große Couch...Couche...Couchen...Couchs? SOFAS, DA STANDEN SOFAS.

Draußen wurde es einfach ziemlich warm und die kühle Halle schien ein guter Ort zu sein. Einige Kinder hatten allerdings auch viel Spaß an diesem Raum und da ich versuchte ein Nickerchen zu machen, beschloss ich wieder nach draußen zu gehen. Leider waren da alle bequemen Sitzmöglichkeiten mittlerweile besetzt. Ich entschied mich für eine etwas abgelegene Bank. Auf der saß ich auch ziemlich genau 3,76 Sekunden. Den Rest erspare ich dem geneigten Leser - die Überschrift dieses Eintrages könnte den Neugierigen aber ein wenig Erleuchtung verschaffen.

Ich verbrachte in der Folge die Zeit wieder auf den bequemen Gartensesseln die zwischenzeitlich wieder frei wurden. Da schlief ich eine ganze Zeit und zwischen den ganzen Schläfen, philosophierten wir, warum es mir so übel geht. Säfte! Ich habe den gesamten Tag zuvor nur Apfel- oder Traubensaft getrunken. So zwischendurch und zum nachspülen vom Wodka. Bestimmt 2 oder 2,5 Liter. Da gärte wohl etwas in mir. Verdammt! Warum nicht einfach ein Kater?

Sonntag, 12. Juli 2015

Kreischen, Wodka, Völlerei - Hochzeit auf polnisch

Wie klug es war den heutigen Eintrag zum jetzigen Zeitpunkt zu schreiben, wird sich morgen, übermorgen oder wann auch immer ich dazu komme ihn nochmal nachzulesen, rausstellen. Heute war Hochzeit und die soll dann auch der heutige Inhalt sein.

Meine größte Befürchtung ist eigentlich, dass ich - gerade aufgrund der riesigen Handytastatur - polnisch schreibe. Der geneigte Blogleser hat im letzten Eintrag festgestellt, dass dies verrückte Buchstabenkonstellationen bedeuten würde. Dass ich diesen Eintrag jetzt nach reichlich Wodka auf dem Rückweg im Auto schreibe, könnte sein Übriges tun. Der absolute "Blog-Ultra" weiß aus dem letzten Jahr um den Zustand der polnischen Straßen (wenn man die so nennen kann). Gott bewahre uns also vor der katastrophalen Zusammenkunft aller genannten Faktoren. Gutes Stichwort - fangen wir mit der Kirche an.

Chronologisch gesehen ist das eigentlich ein ziemlich später Einstieg (11:00 Uhr) - dramaturgisch aber der Richtige. Ich könnte jetzt darauf eingehen, dass alle auf dem Bauernhof Untergebrachten um ca. 5:00 aufgestanden sind, weil es  schließlich soviel zu erledigen und vor allem sich selbst zu präparieren gab. Einfach nur aus reinem Protest, wollte ich mich dem nicht beugen. Gegen 10:00 wurde der Druck dann einfach zu groß und ich schlüpfte in meinen neu-erworbenen Anzug, der meiner Dienstkleidung farblich so sehr ähnelt, dass ich den Kauf leicht bereue.

MEINE FRESSE GEHEN MIR DIE HUGELPISTEN HIER AUFFEN ZWIRN!

Zurück zur Kirche. Was heißt zurück, habe noch gar nicht angefangen. Eigentlich gibt es auch nicht überdurchschnittlich darüber zu berichten, aber: War irgendjemanden bewusst, dass das Wort "Halleluja" scheinbar ein Deutsches ist? In Polen heißt es jedenfalls "Alleluja". Jaaa, ist jetzt nicht sooooo spektakulär aber ich brauchte jetzt meine Einleitung.

Mittlerweile habe ich es ins Bett geschafft. Ich wurde soeben informiert, dass das WLAN-Modem nicht aktiviert ist, insofern kommt das alles ohnehin verspätet. Ich will aber unter dem jetzigen Eindruck - und Einfluss?! - berichten.
Die Fahrt von der Kirche zum Festsaal durfte ich im Fahrzeug des Bräutigams bestreiten. Das Brautpaar war natürlich in einem anderen Kfz (einen schönen Oldtimer) unterwegs, aber das Brautpaar brauchte ein eigenes Fahrzeug am Saal, da sie dort die Hochzeitsnacht verbringen würden. Eine ziemlich ehrenvolle Aufgabe also, der quasi nur ein deutscher Beamter gewachsen war. Die Fahrt in diesem A4 gestaltete sich äußerst heiter. Der besagte Besitzer hatte nämlich seinen Disco-Polo (die polnische Musikrichtung ÜBERHAUPT) USB-Stick für uns hinterlassen. Also eine dreiviertelstunde Stimmung pur - das war nämlich die Anreise.

Eine polnische Hochzeit selber ist eigentlich unmöglich zu beschreiben.
Oh Gott, ich bin gerade so dankbar, dass es "Autocorrect" gibt. Scheiß Schnaps.
Es gibt auf polnischen Hochzeiten unfassbare Mengen an Nahrungsmitteln. Dazu gleich mehr. Ich bin total fasziniert von einzelnen Specials die es hier gibt. Es gab eine - und ich meine das wirklich ernst - richtig gute Band, die für die akustische Untermalung zuständig war. Und immer wieder mal schreit eins der Mitglieder völlig zusammenhanglos "Wesele" (=Hochzeit) und das animiert einen Großteil der Anwesenden zu kreischen und zu gröhlen...mich eingeschlossen. Ich bin einfach zu begeistern. Ich hoffe inständig, dass das auch morgen so ist - polnische Wesele dauern nämlich zwei Tage.

Schon gegen 16:00 sagte eines der Bandmitglieder irgendwas in Richtung "Die Flippers" und "die rrrrrotä Sonnnä von Barrrrbados". Leider musste ich den Song dann voller Heimatgefühle mitsingen. Kurz darauf folgte noch das Instrumental von "Rot sind die Rosen". Ach wat war ich schon auf Temperatur. Dann war ich kurz draußen und werde beim Reinkommen direkt zum Mitmachen animiert. Ich bin nun wirklich kein Tänzer aber die verrückten Spiele musste ich halt mitmachen. Dann kommt ein Bandmitglied auf die Tanzfläche und schwafelt DIREKT neben mir etwas im feinsten slawisch und hält mir anschließend das Mikro unter die Nase. Mein großer Moment. Mein Augenblick aufzutrumpfen. Alles achtet auf mich.

"WAT?!"

Gelächter. Dann die helfenden Worte des Entertainers "eins, zwei, drei...". Durchzählen also.

"ACHSOOO! EINS!" - Ehre gerettet. Vielleicht.

Später am Abend folgte mein erster öffentlicher (bewusster) Tanz. Ohja Freunde - so richtig tanzen. Nicht im Spiel, sondern so ganz echt. Aber einfach so? Nein! "Verlieben, verloren, vergessen, verzeihen"!

Genug von meinen Highlights. Kommen wir zu den traurigen Seiten. Es gibt wie gesagt UNMENGEN zu essen. Wer mich kennt, weiß dass ich der Völlerei nicht abgeneigt bin und meine eigenen Grenzen kaum kenne. Und was soll ich sagen - der SECHSTE (!) Gang hat mir das Genick gebrochen. Um 20:55 wird einfach mal ein dicker, fettiger Fleischteller mit Pommes serviert. Game over. Ich habe vorher schon mehr als nötig gegessen - das war es für mich! Freiwilliges verzichten auf Fleischkroketten und Gulaschsuppe in den Gängen 7 und 8 - wer hätte das gedacht?!

Ich muss jetzt schlafen. WESELE!! AIJEIJEIJAAAAAAAAAA!

Freitag, 10. Juli 2015

Die Rückkehr ins Schlaraffenland

Heute war es so weit. Der osteuropäische Nachbarstaat erwartete meine Rückkehr und so sollte es auch kommen. Wie klug es jetzt war einen Tag zuvor eine Dokumentation über den Airport in Dubai zu schauen, weiß ich nicht. "Emirates" scheint überraschenderweise jedenfalls andere Standards als "Wizz Air" zu haben. So wurde in der Doku darüber berichtet, dass die Sitze und allgemein die Innenausstattung eines praktisch neuen A380 komplett lackiert und renoviert wurde, weil diese "Gebrauchsspuren" hatte. Diese waren jetzt mittels HD-Bild nicht direkt zu erkennen, aber man hat den Anspruch eine 7-Sterne Airline zu sein und da ist das dann wohl so.

Naja...mein Flug ging dann heute mit besagter bulgarischer Fluggesellschaft. Man spricht da wohl eher nicht von sieben Sternen. Es gibt ja diese Bezeichnung der "Billig-Airlines" und es gibt bei "Wizz" zumindest die Möglichkeit das Priority Boarding zu buchen...oder auch "mehr Beinfreiheit". Priority Boarding ist schon sehr lohnend...glaube ich. Also, ich war jetzt kein Nutznießer aber drei Minuten vor allen anderen im Wartetunnel zu stehen klingt einfach unfassbar attraktiv. Die zusätzliche Beinfreiheit kann ich nicht bewerten - wird aber auch jeden Cent wert sein.

Im Flugzeug stellte ich fest, dass ich auch ohne HD gewisse Gebrauchsspuren ausmachen konnte. Nichts gravierendes, aber der Fettfleck auf dem Sitz vor mir, der augenscheinlich von einem oder mehreren Passagieren im müden Zustand mit der Stirn ins Leder gebrannt wurde, war nicht zu übersehen. Ich will aber nicht nur meckern. Die Chef-Saftschubbse hat wirklich alles gegeben. Durchsagen gab es neben dem international üblichen Englisch auch auf polnisch. Der ein oder andere wird festgestellt haben, dass die Polen gerne unmögliche Buchstabenkonstellationen aneinanderreihen und verrückte Wörter konstruieren, die nur aus "sczcszczsc" zu bestehen scheinen. Genau solche Wörter und offensichtlich NUR diese wurden durch die Dolby-Digital-Anlage des Fliegers genuschelt. Wow. Also gesetzt dem Fall die hat nicht gestottert - aber wer zur Hölle soll das beurteilen?

Nun saß ich also in diesem Flugzeug und hatte unfassbaren Hunger. Im Wissen von der Transportfirma meiner Wahl keinen kostenlosen Snack angeboten zu bekommen ging es in die Luft. Mein rechter Sitznachbar war mir scheinbar 6-8 IQ-Punkte überlegen und packte ein belegtes Brötchen nach dem anderen aus und verspeiste diese genüsslich. Arschloch.

Wie dem auch sei, nach einigen Flaschen Gerstensaft, der hier einfach wirklich gut ist, sollte ich jetzt vielleicht wirklich schlafen gehen. Ich weiß nicht, ob ich mich morgen schon wieder melden kann, denn morgen steht eine Hochzeit an. Es verspricht anstrengend zu werden und früh loszugehen. Im Anhang gibt es ein Bild der Schnaps-Reserven..ich hoffe ich kann mich überhaupt nochmal hier äußern.

Ich möchte damit schließen, dass es in Polen offensichtlich dem Beruf des Sexulogen ("Seksulog") gibt. Vielleicht bei uns auch - ich bin nunmal sehr leicht zu begeistern, wenn ich etwas zum ersten mal höre.