Montag, 31. Juli 2017

Diesel zu Weihnachten

Ich hätte ahnen können, dass der Tag heute merkwürdig wird. Nachts wurden wir nicht nur durch die Hitze sondern auch durch eine Mücke belästigt. Guter und entspannender Schlaf in unserer letzten Nacht? Fehlanzeige! Wie sich dann morgens herausstellte, handelte es sich nicht um einen uns terrorisierenden Blutsauger, sondern acht! Acht! 8!! Mit dem Viech im Nebenraum sogar NEUN! Seit Tagen mache ich einmal täglich Jagd auf Mücken (ist uns nämlich schonmal passiert). Vielleicht mal eine oder zwei, meistens keine war da, die ich unschädlich machen musste. Gestern habe ich einmal nicht geguckt und das Pack schlug zu! Naja, ich wurde zumindest von Stichen verschont und musste mich nur durch das summen stören lassen.

Wir beschlossen, heute auswärts zu essen. Gutes, reichhaltiges Essen für 'ne schmale Mark. Drei Personen  inkl. Getränke für nicht mal 20€. Passt. Im Restaurant klang es aus den Boxen immer wieder "Merry Christmas". Am 31. Juli bei 32,5°C Außentemperatur. Aber wir waren ja auch nicht zum tanzen gekommen.

Gerade eben war ich dann tanken für die Rückfahrt. "Kein Problem" dachte sich die Blondine aus dem Sauerland in mir. Zur Wahl standen "ON Ekodiesel", "ON Verva", sowie "95" und vielleicht noch weitere verrückt-klingende Treibstoffe. "Ekodiesel" klang mir nach Bio-Kram, "95" musste einfach Super oder so sein. Also entschloss ich, "ON Verva" zu tanken. Nach ungefähr 80 Zloty im Tank, bemerkte ich, dass der Sprit irgendwie scheiß-teuer für Diesel war. Dabei tankte ich weiter und begutachtete die anderen Zapfhähne. Bei 150 Zloty (~33l), zog ich die Reißleine. War mir doch zu unsicher alles. Ich war plötzlich absoluter Angst ausgeliefert. Was, wenn ich falsch getankt habe?

Ich wurde dann etwas später aufgeklärt, dass ich quasi Premium-Diesel gezapft habe. Also dieses überteuerte Zeug, mit dem Mineralölkonzerne noch mehr Asche machen wollen, ohne dafür eine erkennbare Gegenleistung zu liefern. Egal, bin trotzdem erstmal beruhigt.

Übrigens heißt "Diesel" auch in Polen Diesel. Man muss es eben nur nicht an die Zapfsäule schreiben...

Mittwoch, 26. Juli 2017

Verkehrsspießer und Pommes-Gourmet

Wir sind heute mit dem Fahrrad in den Wald gefahren. Irgendwo da gibt es nämlich eine Straußenfarm und die wollten wir uns anschauen. Die Fahrräder die wir nutzten waren ganz gut in Schuss. Das Licht funktionierte, die Sattel waren neuwertig, die Reifen hatten ausreichend Luft - gute Vorzeichen. Zu den Regularien im Straßenverkehr generell ein kleiner Exkurs:

Die polnischen Straßenverkehrsregeln sind nicht 1:1 die unseren. So ist es u.a. Pflicht, dass man nur mit eingeschalteten Abblend- oder Tagfahrlicht am Straßenverkehr teilnehmen darf. Ansonsten droht ein Bußgeld. Daran halten sich in Grunde genommen auch alle. Das war es dann aber auch mit "dran halten". In geschlossenen Ortschaften sind wie bei uns 50km/h erlaubt (außer nachts, da darf man 60 fahren). Das funktioniert in Städten noch einigermaßen - Dörfer und ganz kleine Städte müssen damit leben, dass 50 höchstens die Maßeinheit in Gramm für ein Pinnchen Wodka ist. Übrigens gilt am Steuer eine 0,0 Promille Grenze. Keine Toleranz. Bei 0,5 droht angeblich das Zuchthaus.

Außerhalb geschlossener Ortschaften darf man sich mit 90 km/h fortbewegen, auf Autobahnen ist offiziell bei 140 km/h Schluss. Jetzt sind wir hier auch häufiger "Kolonne" gefahren, meist hinter dem Mann, der Cousine meiner Frau (das klingt komplizierter als es ist, einfach nochmal lesen). Der hat seinen Fahrstil echt für uns angepasst und dennoch dürfen wir nicht vergessen, dass ich der absolute Verkehrsspießer bin. Klar, auch ich habe meine wilde Seite und fahre schonmal 10 km/h schneller als erlaubt - aber das ist kein Vergleich zu dem was hier üblich ist. Durch geschlossene Ortschaften - in denen dann per Schild sogar nur 40 km/h erlaubt sind - wird hier häufig ganz selbstverständlich mit 70-80 Dingern durchgeknallt. Auch LKW sind da keine Ausnahme. Es ist der Wahnsinn. Die Straßen sind häufig katastrophal, es wird überholt was das Zeug hält (unabhängig von Überholverboten) und wenn sich der Hintermann doch dazu entscheidet, sich an das Überholverbot zu halten, erkennt man im Innenspiegel seine Augenfarbe, weil das Wort "Sicherheitsabstand" in Polen generell nicht existiert.

So genug Exkurs. Ich wollte beim Fahrradausflug besonders lustig sein und schaltete meinen Dynamo ein. Schließlich gibt's ja die Beleuchtungsregel. Wie es bei meinen tollen Späßen so ist, bin ich dem gesamten Ausflug dabei geblieben. War auch kaum schwergängig dadurch... Mein Fahrrad war also gut in Schuss. Ein paar Kleinigkeiten seien dennoch erwähnt: die Vorderradbremse war defekt. Die andere Bremse war so eine Rücktrittbremse. Da der Weg durch einen Wald führte, sollte ich vielleicht auch die Gangschaltung erwähnen - die gab es nämlich nicht.  Profil war genug vorhanden... für asphaltierten Grund.

Über Stock (teilweise auch Ast!) und Stein ging es also durch den Wald. Die Hälfte des Weges war dann sandiger Untergrund, der ebenfalls wie gemacht für mein Bike war. Mir wurde zugesagt, dass der Rückweg hauptsächlich über Asphalt führen würde. Naja...das stimmte für etwa ein Drittel des Weges auch. Zuvor ging es durch noch tieferen Sand und feinen Kiesel. Während der gesamten Tour, musste ich an Hänsel und Gretel denken. Ich befand mich - gemästet wie ein Schwein - in einem Wald aus dem ich nie wieder herausfinden würde. War das alles, am vorletzten Urlaubstag einfach nur logisch?

Ich habe überlebt. Aber bevor ich es vergesse: unbedingt mal Pommes mit Bratensoße probieren! War eher ein Zufall - ist aber der nächste Scheiß!

Dienstag, 25. Juli 2017

Flirtschule vom Land

Am Samstag gab es beim Donutdealer unseres Vertrauens keine leckeren Schokokringel mehr! Schockmoment! Der Appetit war zu groß, es musste ein Plan B her. Direkt neben uns ein weiterer Supermarkt. Und tatsächlich, Schokodonuts. Optisch nicht so ansprechend aber eben Plan B. Sogar teurer, nämlich freche 1,49 Zloty (~ 0,35€). Aber die 0,50 Zloty (~ 0,12€) war ich bereit zu zahlen. Und was soll ich sagen? Die Mopeds waren mit Schokocreme gefüllt und schmeckten ebenfalls fantastisch! Ich gehe kaputt! 35 Cent für gefüllte Schokodonuts?!

Ich habe mir dann für gestern vorgenommen, kein Bier zu trinken. Seit unserer Ankunft hier, habe ich jeden Tag das edle und kühle Nass genossen. Und tatsächlich klappte es auch ganz gut gestern. So wenig Bier wie gestern habe ich den gesamten Urlaub nicht konsumiert (nur drei Stück á 0,5l!). Läuft.

Am Samstag waren wir abends auf einem Geburtstag. Und dieser fand auf einem richtigen Bauernhof statt. Also noch richtigererer als unserer hier. So mit Getreidesilos, unendlich vielen Schweinen usw. Dort habe ich dann auch gesehen wie polnische Bauern- & Dorfjungs sich die Mädels klarmachen. Unsere Große wurde nämlich von einem vielleicht 8/9 Jahre alten Jungen vom aller feinsten beeindruckt. Ich weiß tatsächlich nicht wie alt der Junge war, weil Bier. Aber den besten Anmachspruch der Welt, lässig mit dem Oberarm auf dem Tisch lehnend - den vergesse ich nicht: "Willst du wissen wie groß mein Traktor ist?"
Dann eine kurze Pause, beendet durch einen mit zwei Händen, etwa 15-20cm angezeigten Abstand: "So groß!"
Klar, er könnte seinen Spielzeugtraktor gemeint haben. Könnte.

Samstag, 22. Juli 2017

Erhöhtes Verkehrsaufkommen

Auf dem Weg nach Polen sind wir u.a. an Dresden vorbeigekommen. Gibt es da wirklich einen Stadtteil, der "Wilder Mann" heißt? Und wenn das so ist, lohnt sich die Geschichte zu dem Namen? Oder war es einfach nur eine nächtliche "Vaddamorghana", wie der Einheimische -vermutlich- sagen würde?

Unsere Gastgeberin heizt übrigens des Nachts immer den Ofen und den elektrischen Wasserboiler an. Damit wir abends warmes Wasser haben. Ein qualmender Schornstein wirkt bei 25°C trotzdem irgendwie komisch. Der Boiler muss auch immerzu über Nacht eingeschaltet werden. Da ist nämlich der Strom günstiger. Ich weiß nicht was ich von der Aussage halten soll. Vielleicht klärt mich ja jemand auf, ob das überhaupt messbar ist für einen Versorger. Ich finde das klingt verrückt.

Übrigens regen sich die Bewohner hier auf, dass aufgrund der Sperrung einer Hauptstraße (danke nochmal Google Maps fürs NICHT informieren, obwohl die Sperrung seit Monaten und noch bis Ende des Jahres besteht) jetzt unendlich viel Verkehr durch das Dorf führt. Ich habe mir die Mühe gemacht, mich um 20:05 Uhr für 10 Minuten hinzusetzen um die vorbeifahrenden Autos zu zählen. 3! DREI! Trzy ("drei" auf polnisch - danke Google, alles wieder gut!) Autos. Vielleicht war das aber auch die falsche Uhrzeit zum zählen. Um 11 Uhr waren es dann schon 11 Autos in 10 Minuten.

An Ruhe ist nicht zu denken - hier denkste du wohnst anne A40.

Donnerstag, 20. Juli 2017

Himmel und Hölle

Wie viel Pech kann man eigentlich haben? Bei unserem letzten Polen-Aufenthalt, wurde mir durch meine Scheißerei der Appetit verdorben und jetzt das: Keine Sorge, Appetit ist noch reichlich da - nur meine Geschmacksknospen sind lädiert. Ohja, die gemeine Sommererkältung auch bekannt als Klimaanlagusarschlochis hat mich erwischt.

Ich habe mir so dringlich vorgenommen, möglichst viele unterschiedliche Biere zu probieren in diesem Urlaub (added mich auf "Untappd") und jetzt weiß ich nicht ob meine Beurteilungen über die feinen Gerstensäfte überhaupt akkurat und fair sind... Ich bemühe mich aber wirklich. Und nachdem Einkauf in der Apotheke, Nasenspray von "Vicks" (gnihihihi) und der polnischen Allzweckwaffe "Amol", geht es schon wieder bergauf. Außerdem trinke ich nebenbei viel Ingwerwasser (Bruda!). Ingwer ist super, der macht schnell gesund, beugt neuen Erkältungen vor und in der Frauenzeitschrift, die ich heute gelesen habe steht, dass der die Fettverbrennung anregt.

Diese tolle Erkenntnis führte mich heute zum Einzelhändler "netto mit Hund". Ingwer-Nachschub kaufen. Direkt nach dem Gemüse und Obst, kommt in dem besagten Kaufmannsladen die Bäckerei-SB. Da ich ja jetzt soviel Ingwer konsumiere, kann ich mir was gönnen. Neben der ganzen Völlerei, der ich ohnhin verfallen bin. Donuts für 0,99zl!!! Ohne Scheiß, das sind 25/30 Cent! Für gute Schokodonuts!

Ich werde morgen noch mehr Ingwer kaufen.

Montag, 17. Juli 2017

Die Kneipe

Da sind wir wieder. Nach einem Jahr Unterbrechung heißt es wieder: Polen. Auf dem Bauernhof hat sich einiges getan. Erstmal, dass der Bauernhof nicht mehr so sehr Bauernhof ist, weil sich der Betrieb für den kleinen Landwirt nicht mehr lohnt. Zu viele Reglementationen und zu viel Arbeit, für zuwenig Ertrag. Zwei Stiere, ein Haufen Hühner, die obligatorische Babykatze, dazu min. zwei weitere Katzen, ein Piepmatz und zwei Hunde sind alles was noch da ist. Das und die umliegenden Felder, qualifizieren meinen Urlaub aber auch weiterhin als "Urlaub auf dem Bauernhof".

Eine Garage, die als Lager und Werkstatt genutzt wurde, wurde nun weiterentwickelt. Das gute Stück ist jetzt als "Kneipe" bzw. je nach Bedarf "Kneipa" bekannt. Der Gartentisch der letzten Jahre ist dort hineingezogen, ebenso ein paar bequeme Stühle. Draußen gibt es stattdessen jetzt eine Parkbank und einen noblen Marmor- oder Marmorimitat-Tisch. Für die Frauen. Oder wenn alle draußen zusammensitzen wollen. Ansonsten gibt es die angesprochene Kneipa.

Ist ja nur eine Werkstatt, also für Männer. Ein paar Kisten Bier, sowie zwei Luftgewehre rechtfertigen den Namen. Ein paar Bier gehören nunmal in jede Werkstatt. Und die Frauen sind da einverstanden. Dachte ich. In der obersten Schublade vom Werkzeugschrank lagern ein paar Pinnchen. Auf dem Boden steht zwischen Werkzeug und Maschinen eine Flasche Wodka. Das wiederum wissen die Frauen wohl nicht. Oder sie sollen es nicht wissen. Nach jedem Pinnchen wird die Schublade geschlossen. Nähert sich eine Frau, heißt es kurz "Oh, Kurwa!" und die Wodkaflasche verschwindet unter einem anderen Schrank.

Ich mag es hier schon wieder.

Sonntag, 14. Mai 2017

Muddertag

Wer hätte das gedacht? Mir geht es am Tag nach dem "Tough Mudder" deutlich besser als 4 Stunden nach dem Lauf. Noch nie in meinem Leben, habe ich meinen Körper so sehr gespürt wie gestern. Man muss nicht Buddhist oder Veganer werden um zu sich selbst zu finden. 18 km durch Matsch sind der absolute Game-Changer.

Abends zuvor wollte mein Drucker mich noch schützen, als ich das Teilnahmeticket drucken wollte. Ich könne das schwarz-weiß-Dokument nicht drucken, da meine gelbe Tintenpatrone leer sei. War das mein Schutzengel? Hab nicht auf ihn gehört. Samstag Morgen in Arnsberg, auf dem Weg stellen wir fest, dass unser Parkticket fehlt - glücklicherweise hat das zweite Auto es. Wir warten. Währenddessen brennt 200m weiter ein Haus und die Straße, die uns zum Event führt wird gesperrt. Nochmal ein eindringlicher Hinweis meines unsichtbares Aufpassers. Den ich auch ignoriert habe.

Ich kann nicht beschreiben wie dieser Lauf und das Drumherum sich abspielen. Du verlierst irgendwann einfach den Verstand. Du stellst nichts mehr in Frage - außer eben warum du das tust und dafür auch noch Geld zahlst. Du musst einfach durch den Geburtskanal, es gibt keinen Kaiserschnitt. Du kletterst eine meter-hohe Wand an einem Seil hoch, du bereitest dich während der - viel zu langen - Wartezeit mental vor und sagst dir "DU fliegst da nicht runter wie der Typ da vorn!". Du denkst nicht drüber nach, dass du da auch wieder runter musst. Geschweige denn, dass du nicht gesichert bist. Du rutscht in das Eisbecken, sind ja schließlich gemütliche 4 Grad. Du denkst nicht drüber nach und stirbst einfach nur brav ganz elendig. Nach 12 km - du bist gerade zum gefühlt 127. mal einen steilen Hang hochgeeiert - kommt eine Gerade und ganz selbstverständlich läufst du wieder los. LAUFEN!

So ein Krampf auf einer drei Meter hohen Wand ist auch angenehm. Krämpfe sind generell geil. Ich hatte noch nie soviele Krämpfe an unterschiedlichen Stellen. MEHRFACH! Und doch kann ich behaupten: Ich habe jedes Hindernis versucht. Ich bin nur zweimal gescheitert und konnte das Hindernis nicht erfolgreich hinter mich bringen. Dann nach Stunden ins Ziel zu kommen und dieses verdammte Stirnband über die Rübe zu kriegen...wenige Meter später ein schlechtes kaltes Bier, welches das beste und schönste Bier meines Lebens war. JA! Es hat sich gelohnt!

Wäre ich noch nicht überzeugt gewesen, dann hätte es der Dialog auf der Rückfahrt geschafft:
Fahrer: "Boah, jetzt merk ich es doch auch hier beim Fahren inne Füße.."
Beifahrer: "Was ist los Bruda, bist du Fred Feuerstein oder was?"

Samstag, 6. Mai 2017

Tough Mudder - Prolog

Achtung, Sonderausgabe. Da mich schon diverse Anfragen zu neuen Blogeinträgen für den kommenden Sommer erreicht haben, wenn es wieder ins unsere Nachbarrepublik Polen geht, habe ich beschlossen schon jetzt abzuliefern. Ich weiß nämlich nicht, ob ich das kommende Wochenende/nächste Woche Samstag, überlebe. 

Zuvor noch zwei andere Sachen: 
 1. Kennt ihr das, wenn Menschen am Hinterkopf oder an der Kopfseite so einen kleinen grauen Fleck haben? Also in der Frisur quasi? Kein graues Haar sonst, nur eben dieser Fleck? So maximal vogelkacke-groß? Mir geht es nicht um größere Flächen oder so - ich meinen einen einzelnen kleinen Fleck...WARUM DIESE? LAUFT NICHT SO RUM! Färbt das, rasiert es weg oder weiß der Teufel wat! Und jeder, der Betroffene nicht darauf hinweist (schließlich guckt man sich eher selten auf seinen Hinterkopf) ist Mit-Schuld! 
 2. Wo sind eigentlich die Abseitslinien bei Fußballübertragungen hin? In grauer Vorzeit (hehe grau...passend zu Punkt 1), wurde dem TV-Zuschauer zuhause immer noch eine virtuelle Linie eingeblendet um eine Abseitsstellung deutlich zu machen. Wieso dieser Sprung zurück in die Vergangenheit? 

So, kommen wir zum eigentlichen Eintrag. Im Spätsommer 2016 wurde ich gefragt, ob ich 2017 nicht am "Tough Mudder" teilnehmen möchte. Ich versuchte 2-4 Minuten Ausreden zu finden und dachte mir dann aber, dass das Ding erst Mitte Mai nächsten Jahres ist. Was soll da schon schief gehen? Passend dazu, kam dann die alljährliche Diät-Wette, bei der meine übergewichtigen Arbeitskollegen und ich versuchen ein paar Kilos abzunehmen, die wir nach der Wette sofort wieder drauf haben. Ist diesmal wirklich hervorragend gelaufen für mich. 10 Kilo in drei Monaten und das ohne das Gefühl gehabt zu haben überdurchschnittlich dafür gelitten zu haben. Dazu kam ich für meine Verhältnisse wirklich in einen guten Fitnesszustand. Einigermaßen regelmäßiges Laufen, dazu der ein oder andere Besuch im Fitnessstudio und zwischendurch immer wieder mal ein Zirkeltraining oder eine Einheit Tabata. Klappte wirklich alles ganz gut...bis Ende Januar. 

Ich musste nur ein "Uhu"[1] werden. Dafür waren gerade mal 5,5kg nötig. Ich wurde zwischenzeitlich gefragt, ob ich magersüchtig oder anderweitig krank sei. Ich solle aufhören, noch mehr wäre nicht gut. Naja, die Wette war nur für drei Monate angesetzt...natürlich würde ich dann aufhören. Ein bisschen Jo-Jo-Effekt ist auch okay. Und bei 10 Kilo? Soll er doch kommen! Also nahm ich wieder etwas zu. Sportlich tat mir das wenig weh, da fuhr ich erst ab Anfang März richtig - ja fast komplett runter. Klappte alles trotzdem gut. Ich habe ca. 4-4,5kg zugenommen...alles im Rahmen. Konnte ich dann auch gut halten (ohne etwas dafür zu tun) und war glücklich damit...und jetzt? Kurz vorm Tough Mudder, habe ich 7,5kg-Jo-Jo wieder drauf.  Dazu ist NICHTS mehr von meinem Fitnessstand übrig. Ich hechel beim Treppensteigen wie ein Köter, ich schwitze beim Anschauen meiner Laufschuhe. Passend dazu, sagt heute dann auch einer aus unserem Team den Lauf ab. JEDER wäre wichtig gewesen. 

Und nächste Woche fahren wir schon nach Arnsberg. Ich habe also am Dienstag beschlossen eine zwei-Wochen-Crash-Diät-inklusive-täglichen-Sportprogramm zu starten, undzwar am Mittwoch und bis zum Donnerstag der Folgewoche. Es muss ja nochmal Regeneration vorm Lauf her. Entweder, ist das alles total klug und ausreichend...oder nicht. Das zur Erklärung, falls es im Sommer dieses Jahr doch keinen Urlaubsblog gibt. Ansich, glaube ich aber, dass die Taktik unglaublich durchdacht und klug ist. Ich habe Monate lang Kraft gespart...FOKUS!

SOLLTE ich überleben und mir wächst jemals so ein grauer Fleck am Hinterkopf, dann bitte ich jeden, der das Dingen sieht, mich darauf hinzuweisen. Bitte! 


[1] U(nter)hu(ndert) Kilo